Feine Stoffe verarbeiten

Zuschnitt

Beim Zuschnitt von feinen Stoffen, musst du darauf achten, dass der Stoff sich so wenig wie möglich bewegt. Dafür eignet sich das Schneiden mit einer Schneidematte und einem Rollschneider am Besten. Die einzelnen Schnittmuster können mit Gewichten auf dem Stoff beschwert werden. Eine weitere Möglichkeit wäre, den Stoff auf Seidenpapier festzustecken, dazu muss man erst das Seidenpapier in der gewünschten Stoffbreite zusammenkleben, den Stoff sorgfältig auf dem Papier festecken und beim Zuschnitt beides zusammen ausschneiden. Das Schnittmuster kann entweder mit Gewichten beschwert, oder mit Nadeln festgesteckt werden. Diese Technik dauert etwas länger, ist aber besser geeignet, wenn man z.B ein sehr langes Kleid zuschneiden möchte und die Schneidematte zu klein ist. 

Stecknadeln

Benutze für das Stecken feine Stecknadeln mit einer Breite von 0,6-0,65 mm. Damit sich der Stoff beim Nähen nicht verschiebt, müssen die Stecknadeln immer quer zur Naht gesteckt werden. Bei einigen Näharbeiten, wo der Stoff schwer zu handhaben ist, bzw. beim Nähen leicht verrutscht, kann es hilfreich sein, erstmal per Hand die Stofflagen zusammenzuheften.

Nähmaschinennadel

Verwende für die Nähmaschine feine Nadeln von ca. 60-70 Nm. Beim Nähen solltest du  immer darauf achten, dass die Nadel intakt ist, da diese sich sehr schnell abnutzen. Am besten testet man die Spitze, indem man mit dem Finger darüber geht. Sollte diese stumpf sein, unbedingt wechseln, da stumpfe Nadeln am Stoff Fäden ziehen können.  

Nähgarn

Bei feinen Stoffen verwendet man Garne mit einer Fadenstärke von 100 oder 120. Hierbei gilt, desto größer die Zahl, desto feiner ist die Fadenstärke.

Nähmaschineneinstellung

Bei feinen Stoffen wird die Fadenspannung etwas verringert und man verwendet eine kleine Stichlänge, welche je nach Stoff zwischen 1,5 mm bis 2 mm variiert. Um die richtige Fadenspannung und Stichlänge festzulegen, ist es sinnvoll dies vorher an einem Stück Stoff auszuprobieren.

Nahtanfang

Beim Nähen an der Nähmaschine werden feine Stoffe am Nahtanfang oft ins Stichloch gezogen und dadurch beschädigt. Es ist daher von Vorteil, beim Nähen von geraden Stichen eine Geradstichplatte zu verwenden.

Dabei muss bei Nahtbeginn die Stoffkante unbedingt die Stichplatte abdecken. Bei sehr feinen Stoffen wie wie z.B. Seidenchiffon wird der Stoff meist trotzdem ins Stichloch gezogen.  Am besten ist es, die Naht zusätzlich zu stabilisieren indem man am Nahtanfang etwas Seidenpapier unter den Stoff legt.  Man kann auch entlang der ganzen Naht Seidenpapier unterlegen, was  den Vorteil hat, dass der Stoff nicht von den Zacken des Transporteurs beschädigt werden kann. Das Seidenpapier lässt sich leicht nach dem Nähen abreißen.

Das Versäubern

Feine Stoffe kann man wie gewohnt mit einem  Zickzackstich an der Nähmaschine, oder mit einer Overlocknaht an der Overlockmaschine versäubern. Eine weitere Möglichkeit, ist eine Französische Naht zu nähen. Diese wird vor allem bei durchsichtigen Stoffen angewendet, wodurch die Nähte nicht nur sehr schön aussehen, sondern auch nicht fransen.  

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